Nach vielen Jahren Arbeit mit den Shopsystemen Magento und Shopware und nach der Aufgabe meiner Selbständigkeit arbeite seit mehr als 3 Jahren mit OXID eSales. OXID eSales ist ein Webshopsystem von der gleichnamigen Softwarefirma in Freiburg. Dabei gibt es das Shopsystem in einer frei verfügbaren Community Edition sowie in einer lizenzpflichtigen Professional und Enterprise Edition. In meinem Job nutzen wir letztere in einer Variante mit zahlreichen mehrsprachigen Ländershops.
- Funktionserweiterung zum Marktplatz mit zahlreichen Modulen
- Vorteile für Händler, Hersteller und Manufakturen
In meinem Arbeitsalltag arbeite ich allerdings hauptsächlich adminstrativ mit OXID, also nicht in der Entwicklung. Module zur Funktionserweiterung sowie Anpassungen am Layout werden durch eine Agentur erledigt. Arbeitet man tagtäglich mit einer solchen Software, möchte man natürlich trotzdem wissen, wie es unter der Haube aussieht, so begann ich vor einigen Monaten mich mit der Modulentwicklung von OXID eSales zu beschäftigen, zumal OXID im Ruf steht, ein sehr flexibles System zu sein, mehr ein Framework für die Shopentwicklung im Ecommerce als ein fertiges System (als das es natürlich auch genutzt werden kann).
Aber einfach nur irgendwelche nutzlosen Dummy-Module zu basteln ist langweilig und bringt meist auch nicht den gewünschten Erkenntnisgewinn. Detailkenntnis und Routine stellt sich nur ein, wenn man konkrete Anforderungen umsetzen möchte (oder muss). Also habe ich nach einem ernsthafteren Projekt gesucht, welches sich für eine Umsetzung mit OXID eSales anbietet. Zum Einen besitze und bezahle ich seit Jahren die Domain kulthandwerk.de, die mir zu interessant erschien, um sie aufzugeben. Zum Anderen war ich sehr überrascht von der Geschäftsaufgabe Dawandas, einem Onlinemarktplatz für Selbstgemachtes.
Funktionserweiterung zum Marktplatz mit zahlreichen Modulen
Da ich einige Hersteller und Manufakturen kenne, die der Zeit mit Dawanda als Onlinemarktplatz nachtrauern und gleichzeitig über die große amerikanische Alternative schimpfen, kam schnell die Idee auf, einen solchen Marktplatz mit OXID eSales umzusetzen. Die Grundfunktionen eines Webshop sind bereits abdeckt: Artikel werden verwaltet, präsentiert und können bestellt werden. Allerdings fehlt die Möglichkeit, dass sich Nutzer ihren eigenen Shop anlegen können, Artikel einstellen und pflegen können und nicht zuletzt auch die Bestellungen verwalten können. Dies sind alles Funktionen des sogenannten Backends, aber da man jetzt nicht beliebig vielen Nutzern den Zugriff auf das Backend – dem Herzstück eines Onlineshops – geben möchte, mussten diese Funtkionen in Form von eigenen Module ins Frontend verlegt werden. Nun können auf kulthandwerk.de registrierte Nutzer des Webshops über ihr Konto einen Shop anlegen, Artikel einstellen und veröffentlichen sowie ihre Bestellungen einsehen. Darüberhinaus ist der Bestellprozess nun so umgebaut, dass im Falle einer Bestellung zusätzlich zum Kunden auch der Händler eine Bestellbestätigung erhält. So muss sich niemand im Shop anmelden und nach neu eingegangen Bestellungen sehen.
Weiterhin muss dem Shopbetreiber auf KultHandWerk die Möglichkeit gegeben werden, alle notwendigen Daten für einen rechtssicheren Auftritt einzugeben. Daher besteht für jeden angelegten Shop die Möglichkeit, neben einer Beschreibung des eigenen Betriebs, auch das notwendige Impressum sowie AGB’s (Allgemeine Geschäftsbedigungen) und eine Datenschutzerklärung einzugeben. Außerdem können Lieferzeiten und Versandkosten für Deutschland und Europa angegeben werden. Welche Informationen ein Händler allerdings für einen rechtssicheren Auftritt vorhalten muss, sollte er mit seiner Rechtsberatung direkt klären, dies kann der Onlinemarktplatz nicht leisten.
Vorteile für Händler, Hersteller und Manufakturen
Die Vorteile für Händler, Hersteller und Manufakturen für eine Teilnahme an KHW liegen auf der Hand:
- Kein eigener Webshob notwendig (spart Kosten, Zeit und oft auch Nerven)
- Ein Konto bei KHW kann nach der Anmeldung jederzeit wieder pausiert und/oder geklöscht werden, keine Vertragsbindung!
- Das Angebot beschränkt sich auf den deutschsprachigen Raum (wenn auch alle Bürger Europas kaufen und verkaufen können). Daher keine Konkurrenz, z.B. durch asiatische Billiganbieter
- Dank vieler Händler und noch mehr Produkte eine große Reichweite und Aufmerksamkeit
- Keine Fixkosten wie monatliche Miete oder Einstellgebühren für Artikel. Wie im Affiliatmarketing fallen sie Kosten von 6% Provision nur an, wenn die Händler auch Umsatz haben
Ein lange Liste also von Vorteilen für kleinere und mittelgroße Händler. Einfach mal bei KultHandWerk vorbeischauen (siehe auch den Beitrag Über KultHandWerk verkaufen). Mein Ziel, mich in das Shopsystem OXID eSales einzuarbeiten, habe ich jedenfalls schon einmal erreicht. Zumal noch eine ganze Liste an Funktionen besteht, mit denen für Hersteller und Manufakturen den Verkauf ihrer Artikel erleichtert werden soll. Grundsätzlich besteht die Idee, mit den Händlern ein partnerschaftliches Verhältnis zum beiderseitigen Vorteil zu pflegen. Wenn sich jetzt also noch zahlreiche Händler anmelden, dann wäre KultHandWerk ein rundum erfolgreiches Projekt.