3D-Drucker im Ammersee Denkerhaus in Diessen

Beim heutigen Schnuppermahl im Ammersee Denkerhaus stellte Peter Ostermeier vom Ingenieur-Büro Ostermeier aus Dießen die Technik und mögliche Einsatzgebiete für 3D-Drucker vor. Das Thema 3D-Drucker ist aktuell in vielen Medien präsent, aber so richtig habe ich mich bisher damit noch nicht auseinander gesetzt.

3D-Drucker beim Schnuppermahl im Ammersee Denkerhaus

3D-Drucker beim Schnuppermahl im Ammersee Denkerhaus

Das liegt vermutlich daran, dass mir die Einsatzgebiete von 3D-Druckern nicht bewusst waren, außerdem habe ich diese Technologie als extrem teuer in Verdacht. Meine Vorurteile hat der Referent in seinem sehr praxisnahen Vortrag schnell zerstreut. 3D-Drucker sind nicht nur ein Spielzeug weltfremder Nerds, sondern es gibt zahlreiche Anwendungsfälle im Alltag eines jeden (kreativen) Menschen.

Wie und was drucken diese 3D-Drucker eigentlich

Es gibt drei verschiedene Arten von Druckern, wobei ich zwei davon wieder vergessen habe. Die sind sehr teuer und lohnen sich tatsächlich nur für den industriellen Einsatz. Die interessantere Variante, dass Fused Deposition Modeling funktioniert grundsätzlich nicht anders als ein normaler Drucker. Er druckt halt keine Tinte auf Papier, sondern einen Werkstoff immer wieder übereinander. So entsteht mit der Zeit ein dreidimensionaler Körper.

3D-Drucker bei der Arbeit

3D-Drucker bei der Arbeit

Als Werkstoffe – die dreidimensionale Tinte – kommt alles in Frage, was unter Wärme flüssig wird und nach dem Abkühlen wieder aushärtet. Das sind vor allem Kunststoffe oder Kunstharze. Es funktioniert aber auch mit Schokolade und angeblich sogar mit Nudelteig. Der verflüssigte Werkstoff wird von einer kleinen Düse Schicht für Schicht aufgetragen, so dass allmählich ein Körper entsteht. Die Form gibt übrigens ein CAD-Modell vor, dass am Computer entworfen wird und dann wie beim zweidimensionalen Druck einfach an der Drucker geschickt wird.

Mögliche Anwendungsfälle für 3D-Drucker?

Die Qualität und Stabilität der erzeugten Gegenstände ist so gut, dass man sie tatsächlich auch verwenden kann, z.B. als Bauteil im Modellbau oder für Ersatzteile am Auto. Peter Ostermeier nutzt seinen 3D-Drcker zur Produktentwicklung, z.B. für einen elektrogetriebenen Fahrradanhänger, der, wenn schwer beladen, den Radler mit zusätzlichem Schub von hinten unterstützt. Fängt man einmal an, darüber nachzudenken, was man so alles drucken könnte, fallen einem immer mehr Dinge ein, wo man einen solchen 3D-Drucker gebrauchen könnte. Ich denke da z.B. an Bauteile für den bei mir gerade im Bau befindlichen Quadrokopter

Und was kosten solche 3D-Drucker?

Das Thema ist zwar High-Tech par excellence, aber es gibt erschwingliche, und gut einsetzbare 3D-Drucker um die 1.000 Euro. Der Drucker, den uns Peter Ostermeier vorführte, war ein Ultimaker mit schickem Holzgehäuse. Klar, es gibt auch Geräte für den industriellen Einsatz, die mehrere zehntausend Euro kosten, aber dank der Open Source Bewegung eben auch günstigere Geräte für den Hausgebrauch.

Und wer keinen eigenen Drucker kaufen möchte: Es gibt bereits zahlreiche Dienstleister, denen man die Druckdateien (stl-Dateien) schickt und die einem dann nach ein paar Tagen das fertig gedruckte Stück zurückschicken. Wer es kann, der entwirft seine 3D-Modelle und die benötigten Druckdateien selbst. Aber es gibt inzwischen zahlreiche Datenbanek mit STL-Objekten zum Download im Internet.

Manche sprechen schon von der dritten industriellen Revolution, aber selsbt wenn man der Entwicklung nicht so viel zutraut, 3D-Drucker werden in den kommenden Jahren viele Prozesse verändern und viel kreative Energie freisetzen. Aber wo viel Licht ist, ist auch Schatten, es kursieren leider schon die ersten Baupläne für den Bau von Waffen im Internet.

Weitere Links zu Peter Ostermeier und seinem Produkt, dem Schiebeanhänger: